Die Orthographie des Mittelfranzösischen (14.-15. Jhdt.)
Lautliche und graphische Veränderungen im Mittelfranzösischen des 14. und 15. Jhs.
Die Unterscheidung von i und y
Man begann immer häufiger, den Buchstaben y zu verwenden, um die Laute [i] und [j] zu unterscheiden, die nur durch das Zeichen i dargestellt wurden. Man setzte es vor allem an den Wortanfang; deshalb bedeuten die Schreibungen yver und yvre (oder besser yurer und yure), dass die Worte iuer und iure nicht als [juer] oder [jure] auszusprechen waren. Ab dem 14. und 15. Jahrhundert tauchte das y an jeder beliebigen Stelle auf, also auch am Wortende: je verray, iray, mercy, cy. Am Wortanfang konnte es dann auch vor Konsonanten stehen: ydole, ygnorance. So hat das Adverb i (dort) seine gegenwärtige Form y erhalten.
< Seite 18 < > Seite 20 >