4. Das französische Alphabet 4.4. Akzentsetzung |
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4.4.2. Das Tréma ( ¨ ) | ||
Das Tréma sind zwei Punkte auf einem Vokal, ähnlich den ä-, ö- oder ü-Pünktchen im Deutschen. Ihre Bedeutung ist aber eine andere. Das Tréma kann nur auf e oder i stehen. Vergleiche die Aussprache der folgenden Wortpaare: moi [mɔa] <> astéroïde [asterɔ'id] toi [tɔa] <> égoïste [egɔ'ist] mais [mɛ] <> maïs [ma'is] Du siehst, dass das Tréma eine Änderung der Aussprache bewirkt. Es steht - wenn überhaupt - nur an Stellen, wo zwei Vokale hintereinander folgen, die getrennt ausgesprochen werden sollen und von denen jeder seine normale Aussprache behält. Es steht immer auf dem zweiten Vokal. Etwas ungewohnt ist der Anblick von Wörtern wie z. B. ciguë [sigy] oder aiguë [ɛgy]. Wie kann das Tréma hier erklärt werden? Ganz einfach, genau so wie oben. Die männliche Form des Adjektivs lautet aigu und wird [ɛgy] ausgesprochen. An die weibliche wird laut Regel ein -e- angehängt. Jedoch dürfte man dann das -u- nicht mehr aussprechen, da eine Regel besagt, dass das -u- zwischen -g- und -e- nur den Zweck hat, das -g- wie [g] und nicht wie [ʒ] klingen zu lassen (s. Kapitel 4.5.). Das -u- selbst bleibt dann aber stumm (vgl. la guerre [gɛr], le mangue [mãg]). Damit das -u- ausgesprochen wird, wird auf das nachfolgende -e- ein Tréma gesetzt, wodurch das -u- seinen Lautwert zurückbekommt und die beiden Vokale getrennt ausgesprochen werden (allerdings ist das -e- ein stummes [ə], denn es trägt ja keinen Akzent). Zur Verdeutlichung hier noch einmal in Kurzform: aigu [ɛgy] > *aigue [ɛg] (existiert nicht) > aiguë [ɛgy(ə)] Es gibt aber nur wenige Wörter mit dieser Besonderheit.
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